Literaturverzeichnis
Eine sehr gute Darstellung des Postraubs hat das extrem kundige englische Autorenduo Nick Russell-Pavier und Stewart Richards 2012 zusammengestellt:
Russell-Pavier, Nick; Richards, Stewart: The Great Train Robbery. Crime of the Century. The Definitive Account. London, 2012. The Orion Publishing Group. ISBN 978-0-2978-6439-4.
Das bislang neueste Buch zum Postraub (2022), Andrew Cook veröffentlichte nach Recherchen in den Polizeiakten die Namen der drei nicht gefassten Posträuber. Zwei davon, Danny Pembroke und Harry Smith, gelten als weitgehend gesichert, der dritte, Billy Ambrose, bleibt spekulativ:
Cook, Andrew: No Case to answer. The Men who got away with The Great Train Robbery. Cheltenham, 2022. The History Press. ISBN 978-1-8039-9070-5.
Einen ersten detaillierteren Einblick in die Polizeiakten veröffentlichte Andrew Cook bereits 2013, er nannte damals schon die mutmaßlichen Namen von zwei der drei unbekannten Posträuber:
Cook, Andrew: The Great Train Robbery. The Untold Story from the Closed Investigation Files. Brimscombe Port, 2013. The History Press. ISBN 978-0-7524-5903-5.
Die ultimative Sammlung von Zeitungsausschnitten aus den Jahren 1962-2000 hat der Sohn von Bruce Reynolds, Nick, zusammengetragen:
Parker, Allen; Reynolds, Nick; Reynolds, Bruce: The Great Train Robbery Files. London, 2000. Abstract Sound Publishing. ISBN 095357224 63.
2013 hat Nick Reynolds eine übersichtliche Chronologie der Ereignisse mit vielen Bildern herausgegeben. Er geht auch mehrfach auf die deutschen "Gentlemen" ein, und verrät dabei indirekt auf S. 83, dass er meine Webseite dazu herangezogen hat, die ich damals auch in Englisch online hatte. Denn "southern Lower Saxony" dürfte außer mir niemand je benutzt haben...
Biggs, Ronald; Pickard, Christopher; Reynolds, Bruce; Reynolds, Nick: The Great Train Robbery. The crime of the century! Mpress, Romford, 2013. ISBN 978-0-9572559-7-5
Die Posträuber verkauften ihre Story 1978 unter großem Medienrummel an den Verlag W.H. Allen & Co. Das Buch enthält leider wesentliche Fehler: Der Verlag hatte auf Nennung desjenigen bestanden, der den Lokführer niedergeschlagen hatte. Buster Edwards übernahm freiwillig diese "Rolle". Das gilt heute als nicht wahrscheinlich, es wurde hinterher z.B. von Reynolds widersprochen, der sagte, es sei einer der nie gefassten Posträuber gewesen. Besonders unglaubwürdig die von den Posträubern frei erfundene Beteiligung der angeblichen Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen "ODESSA".
Read, Piers Paul: The Train Robbers. London, 1978. W.H. Allen & Co,The allison Press/Secker & Warburg. ISBN 0 491 02063 5.
Vom Jäger persönlich sozusagen und Basis für das 14 Jahre später erschienene gleichnamige Buch von P. P. Read: Der Bericht des Detective Superintendent Malcolm Fewtrell, former Head of the Buckinghamshire C.I.D. Das Buch basiert auf 2 Artikeln von Fewtrell, die am 18.und 26. April 1964 im Sunday Telegraph erschienen.
Fewtrell, Malcolm: The Train Robbers. London, 1964, Arthur Barker Ltd.
Die Autobiographie von Bruce Reynolds ist ein überaus lesenswertes Buch, das einen sehr guten Einblick in das Leben und die Psyche eines hochintelligenten und sehr belesenen Mannes bietet. Faszinierend und doch tragisch.
Reynolds, Bruce:Autobiography of a Thief. London, 2000. Virgin Books.
In der Serie "Crime Archive" erschien 2008 ein Werk von Peter Guttridge, das eine sehr gute und aktuelle Zusammenfassung der Geschichte rund um den Postraub darstellt. Nach Durchwühlen sämtlicher staatlicher Archive und eingehender Lektüre der Sekundärliteratur weicht Guttridges Darstellung nur geringfügig von meinem Stand ab.
Guttridge, Peter: The Great Train Robbery. Kew, Richmond (Surrey), 2008. The National Archives.
Ein interessanter Bericht aus der Sicht von Profi-Eisenbahnern erschien 1989 im "Eisenbahn-Kurier":
Hehl, Marcus: Vor 26 Jahren in Großbritannien: Die Gentlemen bitten zur Kasse. UT: Der spektakuläre Überfall auf den Postzug Glasgow-London. In: Eisenbahn-Kurier 5/89, S. 30-33.
Bilddokument: Der Bericht im Original! (mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift "Eisenbahn-Kurier").
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Romanvorlage für den deutschen TV-Dreiteiler "Die Gentlemen..." war der im "Stern" erschienene "Tatsachenbericht" von Henry Kolarz, der später auch als Taschenbuch erschien. Eine seiner Quellen dürfte Karin Field, die deutsche Ehefrau von Brian Field sein. Vieles ist aber offensichtlich erfunden, um den Stoff interessanter zu machen.
Kolarz, Henry: Die Gentlemen bitten zur Kasse. Köln, o.J. Naumann & Goebel. Keine ISBN.
Peta Fordhams Eheman Wilfried verteidigte vier der Posträuber beim großen Prozess in Aylesbury. Zu ihren Informanten dürfte auch Mary Manson gehören, die mit mehreren Posträubern eng befreundet war und sich teilweise um deren Kinder kümmerte. Ähnlich wie Piers Paul Reid strickt auch sie an Verschwörungstheorien.
Fordham, Peta: The Robber's Tale. The Real Story of the Great Train Robbery. London, 1965. Hodder and Stoughton.
Als "leichte bis mittelschwere" Schullektüre schaffte es der Postraub 1977 bis in den deutschen Schulunterricht. Kenntnis von dieser Preziose erhielt ich durch einen Tipp von Reinhard Köster aus Rietberg.
Amor, Stuart: The Mail Train Job. Klettbuch 5423. 1. Aufl. Stuttgart, 1977. ISBN 3-12-542300-7